Zum Thema visuelle Spiele öffnete Gastgeber Unterschied und Macher seine bunten Hallen und 24 Teilnehmer staunten, wie viel Stiftarbeit in der Digitalagentur Anwendung findet. Nicht umsonst arbeiten dort ehemalige Comiczeichner und Illustratoren!
Wenn Stift und Hirn zusammenarbeiten müssen
Workshop-Meister Peps Schmitt brachte seine besten visuellen Spiele aus Würzburg nach Frankfurt: So starteten drei Teams gegeneinander Pictionary – einer jeden Teams sollte ein Wort wie Zahnfee, Lagerfeuer, Bademeister oder Humanismus visualisieren. Gewonnen hatte natürlich das Team, was als erstes auf den Begriff kam – also nicht, wessen Zeichner am schönsten, sondern am schnellsten auf den Punkt malen und Assoziationen wecken konnte. Ein Skill, der im Sketchnoten wie im Graphic Recording zum Einsatz kommt.
Wer spricht die gleiche Bildsprache?
Als zweites starteten wir eine Runde „Stille Post extrem“ – jedes Team bekam einen Begriff, den es auf ein Ringelbuch schrieb, die Seite umklappte, und zum nächsten Team weitergab. Alle 60 Sekunden wurde nun das Buch weitergegeben: Den Begriff vom Nachbarteam musste als nächstes visualisiert werden, und das wieder nächste Team musste auf der nächsten Seite den Begriff, den es zu erkennen meinte, schreiben. Hatten die Blöcke die volle Runde gedreht wurde deutlich, dass „Fallobst“ offenbar als Baum mit Äpfeln auch visuell einheitliches Vokabular ist, während es beim „Marketing“ offensichtlich keine gelernte und gemeinsame Bildsprache gab: Eine Figur vor einem Häufchen mit einem Diamant in der Gedankenblase wurde so schnell zum geschriebenen „Aus Scheiße Gold machen“, zu einem gemalten und als solchen erkannten „Geldhaufen“, was zum „Bargeld“ wurde. Glatteis blieb Glatteis und Dachterrasse wurde zu Balkon, während Geburt zu Erklärbar wurde. So zeigt sich, welche Begriffe in unseren Köpfen auch visuell gelernt oder einfach gegenständlich sind, während bildleere Begriffe wie Marketing besser mit einem Wort plus einem Bild Verständnis herstellen.
Unter Zeitdruck um die Ecke denken
Zu guter letzt teilte Peps noch seine „Stadt, Land, Symbol“ – Vorlagen aus: Statt dem altbekannten Stadt, Land und Fluss mit dem gleichen Anfangsbuchstaben zu schreiben, wurden hier die Kategorien „Person“, „Ort“, „Kommunikation“ und „Icon“ eines Buchstabens gezeichnet werden. So zum Beispiel zu „I“ – Imker, Indien, Interaktion und eine Glühbirne als Idee. Hört sich einfach an, man muss aber ganz schön um die Ecke denken und viele neue Synapsen formen. Kommt der Begriff mehrfach vor gibt es 5, hat ein Spieler den Begriff allein gibt es 10, und hat ein Spieler als einziges ein Bild bekommt er 20 Punkte. Voilà!
Das Eis brechen und den Visualisier-Virus weiter verbreiten
Diese Spiele eignen sich hervorragend für Workshops oder Spieleabende, und das Schöne ist, dass Profi-Zeichner wie Anfänger zusammen spielen, voneinander lernen, und vor allem Spaß haben können. So kann sich der Visualisierungsvirus weiter verbreiten!
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